Schwermetall-Abreicherung der Klärschlammaschen
Grenzwerte für Dünger einhalten – aktuell und perspektivisch
Schwermetalle, wie beispielsweise Kupfer, Zink, Nickel und Blei, gelangen über verschiedene Wege in das Abwasser. Bei der Abwasserreinigung gelangt ein Großteil der Schwermetalle durch die mechanische und die biologische Klärstufe in den Klärschlamm. Bei der thermischen Verwertung von Klärschlamm verbleibt der überwiegende Anteil der Schwermetalle in der Klärschlammasche.
Die Eintragsmengen an Schwermetallen schwanken in Abhängigkeit von den kommunalen industriellen Eintragspfaden. Daher ist auch die Asche des Klärschlamms unterschiedlich hoch mit Schwermetallen belastet. Phosphor-Rezyklate hieraus – wie beispielsweise Düngemittel – müssen entsprechende Grenzwerte für den Gehalt an Schwermetallen einhalten. Das gilt selbstverständlich auch für die Dünger-Rezyklate, die mittels PHOS4green hergestellt werden. Hier geben die Düngemittelverordnung (DüMV) und die Regulation EG Nr. 2019/1009 klare Limits vor.
Für Klärschlammaschen, welche die Grenzwerte der Düngemittelverordnung und der Regulation EG Nr. 2019/1009 einhalten, wird das PHOS4green Verfahren ohne Schwermetallabreicherung angewandt.
Gegenüberstellung des Schadstoffgehalts in mit PHOS4green hergestelltem Dünger zu den erlaubten Grenzwerten gemäß Tabelle 1.4 der Düngemittelverordnung (DüMV)
Gehalt an Kupfer und Zink in mit PHOS4green hergestelltem Dünger im Vergleich zu den erlaubten Grenzwerten
Mehr Entsorgungssicherheit für Klärschlammaschen mit zu hohem Schwermetallanteil
Aktuell erfüllt ein erheblicher Teil der Klärschlammaschen die Qualitätsanforderungen der Düngemittelverordnung (DüMV) und Regulation EG Nr. 2019/1009 nicht und macht eine Schwermetallabreicherung notwendig.
Eine wirtschaftliche Schwermetallabreicherung erhöht das Rohstoffpotential (Menge an verwertbarer Klärschlammasche), die für PHOS4green zur Verfügung steht. Das bezüglich Schwermetallabreicherung modifizierte PHOS4green Verfahren liefert somit eine höhere Planungssicherheit hinsichtlich möglicher zukünftiger verschärfter Grenzwerte bzw. stark schwankenden Aschebelastungen.
Die Möglichkeiten der Schwermetallentfrachtung machen eine Selektion der Klärschlammaschen („lokales cherry picking“) künftig überflüssig. So werden auch regionale und interkommunale Lösungen für die Klärschlammbehandlung vereinfacht. Es ist gleichwertig, welche Aschen mit welcher Qualität zur Düngerherstellung aus Phosphor-Rückgewinnung zum Einsatz kommen. Das garantiert die zukünftige Entsorgungssicherheit und trägt so zu einer nachhaltigen Klärschlammverwertung bei.
Blockfließbild mit Überblick über die Optionen zur Schwermetall-Abreicherung mit PHOS4green
Fachartikel: ‚Den Kreislauf schließen – Phosphorrückgewinnung im Industriemaßstab‘. PDF, deutsch
September 2020: Glatt baut Demonstrationsanlage zur Schwermetallabscheidung aus Klärschlammaschen im Rhein-Main-Gebiet
Juni 2021: Glatt Ingenieurtechnik beim Ostdeutschen Wirtschaftsforum geehrt
Flyer A4: Glatt PHOS4green, PDF, deutsch
Broschüre A4: Glatt Technologiezentrum Weimar, PDF, deutsch